GeoCensus und map view
Nachdem bereits im Jahr 2006 im Rahmen der Initiative „Projekt des Monats“ der TELOTA-Initiative der BBAW die Visualisierung von Ortseinträgen der Census-Datenbank auf Kartenmaterial von Google als Pilotprojekt umgesetzt wurde, erfolgte im Januar 2011 mit dem Update der Datenbank-Software die vollständige Integration eines allgemeinen, kartenbasierten Zugangs zur Datenbank („GeoCensus“). Gleichzeitig wurde die Option eingeführt, spezielle Suchergebnismengen auf Google-Maps anzeigen zu lassen („Map View“). Die Programmierung dieser neuen Komponente wurde durch die finanzielle Unterstützung aus Mitteln des Exzellenz-Clusters „Topoi“ ermöglicht.
Dem im Bereich der Antikenrezeption forschenden Archäolog*innen und Kunsthistoriker*innen eröffnen sich somit neue Perspektiven, vor allem in Hinblick auf das Schicksal „mobiler“ antiker Monumente während der Renaissance und darüber hinaus. Skulpturen, die heute weltweit in Museen und Sammlungen verstreut sind, können auf anschauliche Weise an ihren Auffindungsort zurückverfolgt werden. Die Erforschung von Antikensammlungen kann durch die geografische Visualisierung der Vielzahl disparater und oft unübersichtlicher Informationen über den Verbleib der Monumente in verschiedenen Familien, Häusern oder Ländern neue Impulse erhalten. Aber auch der kartengestützte Überblick über die geografische Verbreitung der nachantiken Dokumente sowie die Geburts- bzw. Sterbeorte der in der Datenbank verzeichneten Personen kann Nutzer*innen zu neuen Fragestellungen inspirieren.
Durch den „GeoCensus“ wird sowohl Wissenschaftler*innen als auch interessierten Lai*innen ein völlig neuer Weg angeboten, in das umfassende Material der Datenbank einzusteigen. Ohne einer konkreten, vordefinierten Fragestellung folgen zu müssen, können sie sich Monumente, Dokumente und Personen auf einer Google-Karte anzeigen lassen.

Current Monument Location und Former Monument Location, Obelisk of the Iseum Capense. Kartendaten © 2021 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google Bilder © 2021 TerraMetrics
GeoCensus
Mittels einfacher oder kombinierter Auswahl der Checkboxen lassen sich sämtliche in der Datenbank vorhandene Ortseinträge der Kategorien „Current Monument Locations“ (dunkel blau), „Former Monument Locations“ (hell blau), „Document Locations“ (rot), „Birthplaces“ (gelb) und „Places of Death“ (orange) auf einer Google-Karte visualisieren.
Die Suche kann eingeschränkt werden, indem in das Freitextsuchfeld ein Ortsname eingetragen wird. Wie in der regulären „Location Search“ ist darauf zu achten, dass die Namen von der Ebene der Regionen abwärts in Landessprache einzutragen sind (z.B. „Italy“, aber: „Toscana“ und „Roma“). Zudem kann das Suchergebnis durch die Auswahl des „Location Type“ eingegrenzt werden.
Auf der Karte werden die Orte mit verschiedenfarbigen Ballons markiert, zu denen sich „Sprechblasen“ öffnen lassen, welche den Namen des Ortes sowie die zugehörigen Monumente, Dokumente oder Personen als anklickbare Links enthalten. So ist auch aus der Kartenansicht heraus die gewohnte freie Navigation durch alle Bereiche der Census-Datenbank möglich.
Map View
In den Datensatzgruppen „Antique Monuments“, „Post-Antique Documents“, „Person“ und „Location“ wird zusätzlich zu den bereits vorhandenen Ansichtoptionen „Tree“, „List“ und „Mini“ die Option „Map View“ angeboten. Damit ist es möglich, sich die Ergebnismengen von einfachen und verschachtelten Suchanfragen in diesen Kategorien auf einer Google-Karte anzeigen zu lassen.
Die Orte werden auf den Karten mit verschiedenfarbigen Ballons markiert, zu denen sich beim Anklicken „Sprechblasen“ öffnen, welche den Namen des Ortes sowie die zugehörigen Monumente, Dokumente oder Personen als anklickbare Links enthalten.